Samstag, 10. Juni 2017

Off the Road again

Der Plan für den heutigen Tag war, über die "Südroute" wieder zurück nach Shkotra zu fahren. Diese ist auf 75 km geschottert und war daher als Tagesetappe gedacht. Martin und Wolfgang fahren uns ja voraus und haben uns schon gewarnt, dass die Route ziemlich heftig ist bzw kaum fahrbar ist. Die beiden mussten spontan bei Bergleuten übernachten, da sie in die Dunkelheit gekommen sind. Auch die Einheimischen warnen uns, dass diese Strecke nur was für "the crazy ones" ist.
Wir werden also die selbe Route zurück fahren, wie wir gekommen sind. Da diese deutlich weniger Zeit braucht, lassen wir uns mit dem Frühstück Zeit und schauen uns noch das Dorf Theth an. Hier gibt es z.B. einen Schutzturm (Kulla) für die Opfer der Blutrache. Außerdem ist Theth eines des wenigen katholischen Dörfer im sonst überwiegend muslimischen Albanien.Wobei Religion eh nicht so ausgeprägt gelebt wird, da Albanien in der kommunistischen Ära über 20 Jahre zum atheistischen Staat erklärt wurde und Religionsausübung verboten war.
"Kulla" von Theth, in diesem Raum im dritten Stock des Turms hauste der Verfolgte oft jahrelang


Dann fahren wir die ersten 10 km der angedachten Strecke, bis zum "Blue Eye". Einer wunderschönen Quelle, welche über mehrere Kaskaden zu Tal stürzt. 
 
Schon auf diesen paar Kilometern wird klar, diese Route ist wirklich deutlich heftiger zu fahren. Man sieht es auf den Bildern nicht so sehr, aber die ganzen Steine sind lose und man schwimmt und rutscht auf dem Schotter. Dazu kommen immer wieder große Steine über die man hoppelt. Und dieser Teil der Strecke gilt noch als "fahrbar"...


"Leichte" Bodenberührung - der Spiegel und ich sind aber wohlauf :-)
Wir drehen um und fahren unsere gestrige Route wieder zurück Richtung Shkotra. Im geteeren Teil talabwärts machen wir noch einen Abstecher nach Razëm und essen dort in einem gemütlichen Restaurant spät zu Mittag.
Nach "nur" 120 km, davon 38 km auf unbefestigter Straße , sind wird abends trotzdem richtig müde. Die Knochen tun weh und man spürt, dass man körperlich arbeiten musste. Morgen gibts zur Erholung einen entspannteren Tag 😀
Kleine Wasserdurchfahrt 

Man(n) könnte meinen Maren betet ihr Motorrad an - Nein, das Handy ist der Götze. 

Und zur Abwechslung gibts auch mal ein Bild von Rainer 
Mein erster Eindruck von Albanien ist sehr positiv. Wir sind allerdings bisher auch in einer Gegend, in der man auf Touristen eingestellt ist. Wir kommen sehr gut mit Englisch durch und werden überall freundlich empfangen. Das Land ist ursprünglich, aber trotzdem nicht so rückständig wie Rumänien. In den Gaststätten auf den Dörfern bekommt man gute selbstgemachte Kost mit Gurken, Tomaten und Salat vom eigenen Acker. Die Schweine laufen frei auf der Straße herum und dürfen sich im Dreck suhlen. Nichts ist auf Masse ausgelegt. Aber das wird die nächsten Jahre sicherlich leider kommen.

3 Kommentare:

  1. Hallo Maren ,
    nach Eurer Westalpentour dachte ich eigentlich es erschüttert Dich nichts mehr an
    Straßen / Wegen / Schotterstrecken ! Ist das in Albanien um soviel heftiger ?
    Halt die Ohren steif und denkt immer dran > heil ankommen ist das Wichtigste.
    LG
    Stefan

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  2. Maren Hövelmann12. Juni 2017 um 19:31

    Hallo Stefan, der Sommeiller in den Westalpen ist immer noch meine Nummer 1 an heftigen Straßen. Da konnte Albanien bisher nicht mithalten :) Muss es aber auch nicht, so eine Strecke brauche ich nicht nochmal. Soll ja alles auch noch Spaß machen ;) LG Maren

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  3. Hallo Maren,
    diese Aussage macht Dich sehr menschlich:-) Ich dachte schon du fliegst über all die Brocken einfach drüber und machst demnächst Karriere als Trailmeisterin:-)
    LG Stefan

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