2018 - Reisebericht Wohnmobil Skandinavien

UNSER Skandinavien-TRIP ZUM 

"LESEN AM STÜCK" 👫


Dienstag, 26. Dezember 2017


Die Würfel sind gefallen - nächstes Jahr geht es für gute drei Wochen mit dem WoMo nach Norwegen.

Zur Abwechslung mal nicht mit dem Moped sondern mit so ner feinen Kiste in der man alles Wichtige dabei hat und autark ist.

Der PÖSSL RoadCruiser hat es mir angetan da er mit 6,36 Meter Länge deutlich mehr Raum und extra lange Längsbetten bietet - dazu noch eine Stehhöhe von deutlich über 2 Meter und ein großzügiges "Raumbad", langer Lulatsch was willst du mehr...




Donnerstag, 14. Juni 2018


In zwei Wochen gehts los nach Norwegen und so etwa soll die Route sein...

Unsere Nowegentour rückt immer näher und die Route steht mittlerweile fest. Wobei "fest" bei einer Wohnmobiltour immer relativ ist. Wir werden sehen wo wir landen.

Unser Streckenplan incl. An- und Abreise beläuft sich auf fast 7000 km:


Da im Moment noch reichlich andere "Baustellen" anstehen gibts News wohl erst wieder nach dem Start am 28.06.2018

SAMSTAG, 30. JUNI 2018


Anreise nach Schweden

Donnerstag war unser erster Urlaubstag. Der Morgen gehörte noch allen Dingen, die dringend vor dem Urlaub zu erledigen waren inkl. Verabschiedung von den Pferden. Mittags fuhr Rainer dann los und holte unsern Camper bei Heilbronn ab. Nachmittags wurde beladen und gegen 19 Uhr war dann Abfahrt: 24 Tage on the road. 7.000 km mit Hauptziel Norwegen. Das Wetter bei der Abreise ist eher regnerisch, es soll ab morgen aber deutlich besser werden.


Donnerstagabend ging es auf der Autobahn noch bis hinter Bayreuth. Ein Kilometern neben der Autobahn war unser erster Übernachtungsplatz. Bei unseren Ankunft war der Parkplatz eher leer, drei einsame Autos und wir. Am nächsten Morgen, so ab 5 Uhr (seufz) entpuppte sich die Stelle als beliebter P+R Parkplatz und wir waren von allen Seiten zugeparkt und kamen kaum mehr raus.
Die erste Nacht im Camper war sehr angenehm. Die Betten sind dank ordentlicher Matratze und Lattenrost sehr bequem. Ich passe gerade so rein, Rainer kann die Füße elegant in den Mittelgang strecken.
Freitag ging es dann über diverse Autobahnen bis nach Rostock. Mittagessen gabs unterwegs in einem Kartoffel-Gasthaus. Mhhhh!

Um 19 Uhr ging dann unser Fähre von Rostock nach Gedser/Dänemark. Die Fahrzeit waren knapp 2 Stunden, die wir dank tollem Wetter an Deck verbringen konnten.


Von Gedser ging es dann nochmal 2 Stunden bis Malmö/Schweden. Bei Sonnenuntergang ging es erst durch den Öresund-Tunnel und dann über die Öresund-Brücke (18 km zusammen).


Übernachtet habe wir dann direkt am Meer, neben der Öresund-Brücke. Heute Morgen wurden wir dann von der Sonne geweckt, die Verblendung auf und der direkte Blick aufs Meer. Perfekt!

SAMSTAG, 30. JUNI 2018


Weiter durch Schweden

Angespornt von dem blauen Himmel und total im Urlaubsfeeling habe ich am Samstag kurze Hosen und offene Schuhe angezogen. Leider habe ich den Wind und die Temperaturen in Schweden etwas unterschätzt. Die 22 Grad sind zwar angenehm, aber doch nichts für eine zu freizügige Bekleidung. Das Braunwerden muss also noch warten.

Unsere heutige Etappe führt uns weiter durch Schweden, immer Richtung Norden. Am Vormittag kaufen wir noch frisches Brot, welches wir um die Mittagszeit am Ätran-Fluss vespern. Normalerweise kann man an dieser Stelle wunderbar Lachse fangen, aber der Wasserstand ist zu niedrig und das Wetter zu gut. Daher sind keine Angler unterwegs.


Übernachtet habe wir an einer Bucht des Vänern-Sees. Schwedens größter See. Außer einem Boot, das im See Anker geworfen hat, ist niemand da.


Zum Abendessen gibt es Miraccoli Spaghetti. Rainer und ich haben uns beide total darf gefreut, aber irgendwie schmecktes einfach nicht mehr so wie in unserer Erinnerung aus der Kindheit.
Sobald die Sonne untergeht wird es ziemlich kalt und wir müssen in den Camper sitzen. Allerdings sind wir schon ziemlich weit im Norden und es wird erst nach Mitternacht wirklich dunkel.

Nach wenigen Stunden wird es schon wieder hell, aber davon bekommen wir im abgedunkelten Camper zum Glück nichts mit und schlafen wunderbar durch.

SONNTAG, 1. JULI 2018


Elche und Rentiere

Heute steht nochmal ein langer Fahrtag an. Unser Ziel am Abend soll Norwegen sein. Nach dem Frühstück geht es los. Über ewig lange Straßen (in 62 km biegen Sie recht ab) fahren wir durch Schwedens schöne Wälder. Immer wieder vorbei an Flüssen, Seen und Mooren. Zum Teil ganz einsam und dann wieder in Kolonne mit anderen Campern.

Die Schweden fahren sehr defensiv und halten sich akribisch an die Geschwindigkeitsbeschränkungen, die zum Teil völlig unpassend sind. 80 km/h auf einer bis zum Horizont geraden Strecke zu fahren benötigt ziemlich viel Selbstbeherrschung ODER einen Tempomaten ;-)
Die zweite Tageshälfte machen wir dann doch einige Höhenmeter und die Straße wird kurviger. Kurz vor Ankunft am Tagesziel fahren wir über eine grüne Grenze nach Norwegen. Ein Willkommensschild und die norwegische Flagge, aber keine Kontrollen.
Über einen Feldweg geht's an einen See im Femundsmarka-Nationalpark. Niemand da, nur wir.



Rainer versucht sein Glück beim Fischen, ich bereite solange das Abendessen vor.
Mittlerweile ist es Mitternacht, aber immer noch ziemlich hell. Meine innere Uhr ist verwirrt, ich merke dass ich ziemlich müde bin und kaum mehr die Augen offen halten kann. Aber irgendwie zieht es mich noch so gar nicht ins Bett...

Ach und zum heutigen Post-Titel: Wir haben tatsächlich 3 Elche + Kalb und einige Rentiere auf unserer Fahrt durch Schweden gesehen! Gute Nacht :-)

MONTAG, 2. JULI 2018


Femundsmarka Nationalpark

Allmählich gewöhnen wir uns an das Camper-Leben. Man weiß, was man in welchem Fach versteckt hat. Alle Lebensmittel des täglichen Gebrauchs sind nach vorne geräumt. Alles was man nicht ständig braucht ist im hinteren Stauraum. Woran ich mich allerdings noch immer gewöhnen muss, ist der sparsame Wasserverbrauch. Unser Tank fasst 100 l. Aber man glaubt gar nicht, wie schnell die weg sind. Hier mal kochen und Geschirr spülen, da die Hände waschen und dann noch duschen und in meinem Fall die langen Haare waschen. Also wird zum Shampoonieren der Hahn eben zugemacht. So müssen wir nur alle 2-3 Tage das Frischwasser nachfüllen.

Heute verspricht wieder ein warmer Tag zu werden und ich gebe den kurzen Hosen und meinen bleichen Beinen eine zweite Chance. Wir verlassen unseren idyllischen Schlafplatz und fahren nach Elga, das letzte "Dorf" (Häuseransammlung) vor dem Femundsee und einem gigantischen Nationalpark und somit quasi das Ende der Welt. Die Landschaft erinnert mich irgendwie an Kanada und als wir nach Elga kommen muss ich schmunzeln: Breite staubige Straße, Holzhäuser und fette Pick-up mit reichlich Zusatzscheinwerfer. So stelle ich mir den Wilden Westen vor.


In Elga selbst ist leider nicht so viel los und so laufen wir ein paar Meter am Hafen und fahren dann wieder zurück am Femundsee nach Süden.

Mittags steht unsere erste Wanderung auf dem Programm. Der Weg ist gut ausgeschildert und führt an einem See entlang. Allerdings ist es sehr steinig und man kann keinen Schritt machen, ohne den Blick vom Boden zu heben. Nach 3 km wird uns eine Alm/Hütte mit einfacher Verpflegung versprochen. Wir freuen uns schon auf Römmegröt, eine norwegische Spezialität ähnlich einem Sauerrahmbrei. Leider ist auf der Alm niemand anzutreffen. Wir haben beide ziemlich Hunger und laufen noch ein paar Meter, drehen dann aber wieder um und gehen zurück zum Camper. Es ist für 800 Höhenmeter auch ziemlich warm und ich ahne schon, dass meine Beine vermutlich etwas zu viel Sonne abbekommen haben.


Unser letzter Übernachtungsplatz hat uns so gut gefallen, dass wir dort nochmal nächtigen wollen. Die Stelle lässt sich auch von einer anderen Richtung anfahren und da der Feldweg, den wir das letzte mal genommen haben, doch sehr eng und abenteuerlich war, probieren wir heute die andere Straße. Diese ist deutlich besser zu fahren, doch als wir an unserem Lieblingsplatz ankommen, stehen dort schon reichlich PKWs mit schwedischen Kennzeichen. Der Platz ist wohl doch kein Insider...
Bei der neuen  Nachbarschaft wollen wir natürlich nicht bleiben und suchen uns eine neue Stelle an einem anderen See. Davon hat es in der Gegend ja reichlich und wir werden schnell fündig.

Meine Beine glühen mittlerweile rot und der Kopf dröhnt auch. Ich hab wohl deutlich zu viel Sonne abbekommen. Zum Abendessen gibt es Bratkartoffeln und Rainer räuchert sich die Fische, die er in der Nacht davor gefangen hat. Mich zieht es heute, trotz Tageslicht, früh ins Bett. Morgen sind wohl zwangsläufig lange Hosen und Sonnenschutz auf dem Kopf angesagt.


DIENSTAG, 3. JULI 2018


Pampa-Röros-Pampa

Seit Tagen hecheln wir mit unserem Tagebuch der Zeit hinterher. Nicht weil wir schreibfaul sind sondern weil an dieser wunderschönen Ecke der Welt meist absolut kein Handynetz vorhanden ist. On the Road schafft man es manchmal einen Satz per WA oder ein einzelnes Bild zu verschicken, oft geschieht dies aber auch mit bis zu 10 Stunden Zeitversatz.
Nachdem mir gestern Abend der Barsch meines Lebens, mit knapp 40 cm und geschätzt deutlich über einem Kilo, vom Haken sprang (ich Depp hatte natürlich den Kescher im Camper gelassen) blieb ich für diesen Abend fischlos.
Der heutige Tag ist hauptsächlich der alten Bergwerksstadt RÖROS gewidmet. Vorher geht es aber nochmals für 80 Km durch Rentiergebiet und durchs Fjell. Gesehen haben wir allerdings heute haufenweise Schafe und die Viecher haben absolut keine Ehrfurcht vor dem vorbeifahrenden Verkehr.

Um die Mittagszeit erreichen wir Röros der ersten "Stadt" seit zwei Tagen und daher werden zuerst die Lebensmittelvorräte ergänzt. Der nächste wichtige Punkt ist natürlich die Nahrungsaufnahme und daher wurde heute endlich die versprochene Nationalspeise Römmegröt getestet. Mit ordentlich Butter, Zucker und Zimt kann man das gut und gerne auch mehrmals essen.


Röros ist eine sehr sehenswerte unter UNESCO-Welterbe Status stehende und aus lauter Holzhäusern bestehende ehemalige Kupferbergwerksstadt. Das Wetter ist zwar sonnig aber deutlich kühler als die letzten Tage.



Nachmittags fahren wir dann den Rest der Tagesetappe zum Rotladalen Nationalpark. Die letzten 8 km sind eine gebührenpflichtige Schotterstrasse welche mit 30 NOK zu bezahlen ist. Blöd nur, dass wir keinerlei Kronen bei uns haben, da wir bisher immer mit Plastikgeld zahlen konnten (auch Kleinstbeträge einfach mit der Chip-Kreditkarte). In der Not packten wir dann 3,- € ins Kuvert und haben dieses in den bereitgestellten Kassenbriefkasten geworfen.
Diese gebührenpflichtigen Privatstrassen gibt es recht häufig hier. Wenn es sich für den Staat nicht lohnt eine Strasse zu bauen, bzw. wenn Wald- und Grundstücksbesitzer ein Gebiet zugänglich machen, geschieht dies auf eigene Rechnung und anschließend wird von sämtlichen Benutzern ein kleiner Obolus kassiert. Am Kassenhäuschen füllt man ein kleines Formular aus, packt den Durchschlag samt Geld in ein Kuvert und pinnt sich das Original hinter die Windschutzscheibe, fertig.

Am Ende unserer Waldstrasse wartet die traumhafte Rotla auf uns. Landschaftlich sehr schön gelegen aber wohl recht nährstoffarm, da mir nur sehr kleine Forellen an den Hacken gingen.
Eine ruhige und kalte "Nacht" ohne Nacht, da es hier gar nicht mehr dunkel wird.


MITTWOCH, 4. JULI 2018


Rund um den Trondheimfjord

Der heutige Tag startet trüb und grau. Da wir die vergangenen Tage mediterranes Wetter hatten ist dies fast schon etwas ungewohnt. 😉

Die heutige Route führt uns zur alten Königsstadt Trondheim, allerdings nicht auf direktem Weg, sondern inkl. der Umrundung des Trondheimfjords. Die ersten Km auf der stark befahrenen E6 sind nach unseren seitherigen einsamen Wildnisstrassen richtig ätzend. Dies ist die Hauptroute nach Norden und da müssen  alle durch. Was bin ich froh, dass wir nach etwa 30 km links weg können auf die ruhige Landstrasse. Fast schon habe ich Mitleid mit den "Nordkap-Fahrern" welche in etwa der selben Zeit das doppelte an Km schrubben wie wir. Für uns ist heute der nördlichste Punkt erreicht, ab jetzt geht es im Zickzack wieder Richtung Süden.
Am Wegesrand liegt eine kleine nachgebaute Stabkirche, diese besichtigen wir da es die erste auf unserer Reise ist, es werden aber wohl noch größere folgen.

Die erste Fjordfähre haben wir heute auch geentert. Diese Verbindungsfähren sind komplett in das Strassenmautsystem integriert. Man hat sich mit seinem Fahrzeugkennzeichen im Vorfeld registriert, braucht unterwegs auf nichts zu achten und der Wegezoll wird direkt dem Konto belastet. Bei der Fähre wird unser KFZ-Kennzeichen automatisch registriert und der Betrag von 256,- NOK landet direkt auf unserer Rechnung.

Nach unserer Ankunft in Trondheim finden wir einen etwas ausserhalb gelegenen ruhigen und kostenlosen Parkplatz und ziehen los die Stadt zu erkunden.
Der Nidaros-Dom ist die nördlichste Kathedrale der Welt und wirklich beeindruckend, leider ist die Kirche bereits geschlossen und so können wir sie nur von außen bewundern.

Das Wetter hat sich 100% gebessert und wir genießen den Abend in der Stadt und übernachten hier.

Im Moment, als ich dies schreibe, ist es 01:26 Uhr und im Freien kann man noch bequem ohne Licht die Zeitung lesen. Es wird in dieser Zeit nicht mehr dunkel und die Sonne versteckt sich nur für etwa drei Stunden am Rande des Horizont. Jetzt wird es trotzdem Zeit für ein paar Stunden Schlaf. Gute Nacht. 😴

DONNERSTAG, 5. JULI 2018


Atlanterhavsvegen

Da unser Parkplatz in Trontheim nur bis 8 Uhr in der Früh kostenlos nutzbar ist, verlassen wir heute zeitig unseren Schlafplatz. Im Randgebiet der Stadt tanken wir nochmal voll, wobei unser Spritverbrauch bei den gemütlichen Überlandfahren wirklich minimal ist. Mit dem 100-Liter-Tank schaffen wir weit über 1.000 km. Im Supermarkt nebenan gibt es noch frisches Brot für das spätere Frühstück und ich gönnen mir ein paar Dosen Cider (den es im Ausland überall und in Deutschland nirgends gibt). Dass es ein abendliches Alkoholkaufverbot in Norwegen gibt, war uns bekannt. Dass sich dieses bis 9 Uhr am Morgen erstreckt war mir neu und so wurde mir mein alkoholisches Getränk an der Supermarktkasse wieder abgenommen.
Zum Frühstücken fahren wir die Küste entlang und halten in einem kleinen Dorf. Der Himmel ist wieder wolkenlos und strahlend blau. Allerdings windet es ziemlich und so bleiben die langen Kleider  an.


Weiter geht es an der Küste. Immer wieder halten wir an und Rainer versucht sein Glück beim Angeln. Allerdings ohne Erfolg. Das Wetter zieht immer mehr zu und bald ist der Himmel voller tiefhängender grauer Wolken. Die Temperatur fällt auf 14 Grad, aber wirklich unangenehm macht es hauptsächlich der starke Wind. 

Am späten Nachmittag erreichen wir den Atlanterhavsvegen. Eine spektakuläre Straße die über mehrere zum Teil in sich gedrehte Brücken entlang der norwegischen Küste führt. Entlang der Straße gibt es immer wieder Parkmöglichkeiten und Aussichtspunkte. Ich weiß nicht, ob es am schlechtesten Wetter liegt, aber auf den Reiseführerfotos sah das ganze irgendwie besser aus. Wir halten mehrmals an und laufen ein paar Meter, aber wirklich beeindruckt bin ich leider nicht.




Unser Übernachtungsplatz ist direkt am Atlanterhavsvegen. An einer windgeschützten Stelle schlagen wir unser Nachtquartier auf. Passend zum Wetter gibt es heute selbstgemachte Linsen mit Spätzle.

Gegen später ziehen die Wolken doch wieder etwas auf. Rainer versucht sein Glück nochmal beim Angeln und ich mache mich über mein zweites Buch in diesem Urlaub her. Hoffentlich ist das Wetter morgen besser und vielleicht gibt es dann doch die spektakulären Bilder vom Atlanterhavsvegen ; -)

FREITAG, 6. JULI 2018


Trollstiegen und die erste Panne

Das Wetter hat sich über Nacht gemacht. Es ist zwar noch bewölkt, wirkt aber lange nicht mehr so düster. Wir fahren weiter Richtung Südwesten. 

Am Morgen noch entlang der Fjorde, dann übers Festland, weil heute der Trollstiegen, ein spektakulärer Pass, auf dem Programm steht. Um die Mittagszeit bekommen wir leichten Hunger und Lust nochmal Römmegröt zu essen. Größere Städtchen sind eher selten, doch wir finden eins. Was wir in Norwegen sehr vermissen, ist ein ordentliches kulinarisches Angebot. Bisher sind wir an zahlreichen  Burgerbuden und Sandwich-Lokalen vorbei gekommen. Auch Kuchen und süße Stückchen kann man reichlich essen. Aber gekochte Gerichte scheint es nur beim Thai zu geben. Auch die Qualität bei frischem Obst und Gemüse im Supermarkt ist eher mangelhaft. Auf der Suche nach einem Salat waren wir in 3 Läden, bis wir einen nicht verschimmelten gefunden haben. Abpackdatum war der 19.6.  ...
Auch mit der Römmegröt hatten wir keinen Erfolg und so wurde das Mittagessen auf später verschoben.
Als nächstes Stand der Trollstiegen auf dem Programm. Wir fahren den abenteuerlichen Teil des Passes bergauf. In reichlich engen Kehren quälen sich WoMo, Camper und Reisebusse die enge Straße hoch. Immer wieder stürzen Wasserfälle am Straßenrand entlang abwärts. Oben gibt es einen Parkplatz mit mehreren Aussichtsplattformen. Die Wolken hängen leider in den Bergen und es ist ziemlich frisch. Wir hatten erst überlegt, dass wir hier oben ein bisschen wandern gehen, aber es ist uns viel zu kalt. Also genießen wir ein bisschen das Panorama und fahren dann weiter zur Passhöhe und dann wieder bergab ins Tal. 



Unten angekommen besichtigen wir noch einen Wasserfall und fahren dann durch das von uns so genannte Erdbeer-Tal. Links und rechts der Straße nur Erdbeer-Äcker und Verkaufsstände. Nach dem gefühlt 10ten Erdbeerverkäufer werden wir schwach und gönnen uns ein Schälchen. Der Kauf hat sich gelohnt, die Erdbeeren waren wirklich sehr sehr lecker!

Was heute auch noch auf dem Plan stand, war Frischwasser auffüllen und Abwasser ablassen. Schon den ganzen Tag halten wir Ausschau nach solchen Ver- bzw Entsorgungsstationen. Aber nichts. Selbst in Ålesund, unserem heutigen Übernachtungspunkt, gibt es keinen Wasserhahn für uns. Zum Schluss halten wir an einem Sportboothafen und fragen nach Wasser. Der Tank ist dank der freundlichen Norweger zum Glück wieder voll. Das Abwasser eilt noch nicht und muss warten ;-)
Bevor wir zu unserem Schlafplatz fahren, gibt es noch einen kurzen Abstecher zum Hurtigruten Terminal. Diese fahren von Alesund in den Geiranger Fjord und abends wieder nach Alesund. Wir möchten uns über die Möglichkeiten eines Tagesausflugs erkundigen.


An unserem Übernachtungspunkt angekommen, gab es noch einen Spaziergang entlang der Küste, dann wurde im Camper gekocht und gespült. Dann ging es ans Duschen. Den Hahn aufgemacht und... nach drei Sekunden kein Wasser mehr ... den Hahn wieder zu und ein neuer Versuch. Immer noch kein Wasser. Auch in der Küche und der Toilettenspülung kam nichts an. Jetzt war guter Rat teuer. Wir tippen auf eine kaputte Sicherung oder eine lose Steckverbindung. Es kann aber natürlich auch die ganze Wasserpumpe defekt sein. Google-Suche und das Handbuch konnten uns leider nicht weiter helfen und so wurde das Problem auf den nächsten Morgen vertagt. Vor dem Schlafengehen gab es noch eine Katzenwäsche aus der Sprudelflasche. Das Zeug kribbelt ganz schön auf der Haut. Hoffentlich haben wir kein größeres Problem mit der Wasserpumpe. Sonst wars das mit der Schiffsreise morgen.

SAMSTAG, 7. JULI 2018


Daytrip Hurtigruten ab Alesund

Gestern Nacht fiel der erste Regen während unserer Reise. Nur ein paar Liter, aber der Tag startet bewölkt und trüb. Wir sind früh auf und versuchen in Alesund eine Werkstatt oder ähnliches zu finden. Irgendjemand, der uns mit der defekten Pumpe helfen kann. Aber nichts weit und breit. Vom Campervermieter haben wir eine Service Hotline erhalten. Ab 8 Uhr war dort auch endlich jemand zu erreichen und der freundliche Herr am Telefon konnte uns sofort helfen. Das Problem war eine durchgebrannte Sicherung und scheint ein gängiges Problem zu sein. Die beschriebene Ersatzsicherung konnten wir nicht finden, aber da wir keinen TV haben, wurde diese ersatzweise verwendet. Sicherung wieder drin, das Wasser läuft. Unserem Tagesausflug mit den Hurtigruten steht also nichts mehr im Wege.
 

Heute steht ein Tag ohne Camper auf dem Zettel. Die HURTIGRUTEN, der norwegische Postschiff-Linienverkehr, startet täglich mit einem von 12 Schiffen ab Bergen und fährt in 6 Tagen bis Kirkenes nördl. des Polarkreis. Der einzige Tag an dem die Tagesroute am selben Hafen startet und endet ist in Alesund. Genau dies nutzen wir aus und fahren mit der NORDNORGE morgens gegen 9:30 Uhr los nach Geiranger durch den berühmten Geirangerfjord. Rückkehr ist gegen 18:30 Uhr.
Im Laufe des Vormittags klart das Wetter auf und wir haben einen superentspannten sonnigen Tag. Meist sind wir an Deck und daher merke ich heute Abend einen Anflug von Sonnenbrand.





Erwähnenswert ist noch das sehr gute Skandinavische Büffett zum Mittag, mit etwa 36,- € nicht ganz billig - aber sehr schmackhaft und mit reichlich Fisch aber auch vegetarischen Komponenten recht abwechslungsreich. Nach der Rückkehr nach Alesund geht's noch ein Stunde weiter auf 4 Rädern in Richtung Süden.

SONNTAG, 8. JULI 2018


Geirangerfjord und Briksdalsbreen

Gestern habe wir den Geirangerfjord per Schiff besichtigt. Auf unserer heutigen Route steht die Besichtigung per Camper auf dem Plan. Wir nähern uns Geiranger von hinten und fahren über eine enge Straße mit reichlich Kehren zum Fjord hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf. Der Ort Geiranger selbst ist touristisch dermaßen überlaufen, dass wir keinen Stopp einlegen. 



Über das Strynefjellet geht es weiter, vorbei am Jostedalsbreen, Norwegens größtem Gletscher. Obwohl wir nur auf 800 bis 1.100 Höhenmetern fahren sind wir schon lange über der Baumgrenze und man fühlt sich wie im Hochgebirge. 



Am Nachmittag machen wir eine Wanderung zum Briksdalsbreen, ebenfalls ein Gletscher, den man aber zu Fuß erreichen kann. Der Weg ist gut ausgebaut und daher sind wir nicht die einzigen Touristen, die dieses Ziel haben. Schön war die Wanderung trotzdem! Und erschreckend war, wie weit der Gletscher die letzten Jahrzehnte zurück gegangen ist. Dies war durch Markierungen am Wegesrand gekennzeichnet. Man kann leider auch nicht mehr ganz an den Gletscher heran, da die Gefahr durch abbrechendes Eis zu groß ist. 

DIENSTAG, 10. JULI 2018


Ein Tag in Bergen

Heute steht Bergen auf dem Programm. Die Stadt wurde 1070 von König Olav Kyrres gegründet und liegt an einer strategisch günstigen Lage nahe der offenen Nordsee. Um 1230 wurden erste Handelsprivilegien an Lübecker Kaufleute vergeben und schufen so die Grundlage für die Niederlassung der Hanse rund 100 Jahre später. Fast 400 Jahre lang waren die Hanseaten der wichtigste wirtschaftliche Faktor im der Stadt und erst im 19. Jahrhundert verlor die Stadt im Zuge der aufkommenden Industrialisierung die Vormachtstellung als größte und reichste Metropole des Landes an Oslo.

Mit fast 3.000 mm Regen pro Jahr gilt Bergen auch als "Hauptstadt des Regens". Davon merken wir heute allerdings nichts. Es ist kein Wölkchen am Himmel und die Sonne scheint an diesem wunderschönen Sommertag. Wir haben den Camper etwas außerhalb des Stadtzentrums beim Eisstadion abgestellt. Hier kann man für 150 NOK über Nacht stehen bleiben. Direkt neben dem Stellplatz ist eine U-Bahn Station, die alle 10 min ins Zentrum fährt.

Wir haben unseren Reiseführer eingepackt und besichtigen die Stadt. Über die Johannes Kirche geht es durch den Botanischen Garten und dann am Ufer des Stadtsees die Rasmus Meyers allé entlang. Hier haben sich einige der bedeutendsten Kunstsammlungen des Landes aneinander gereiht. Über den Torget geht es zum Fischmarkt und zur Touristen Info.

Das Weltkulturerbe und einstige Hanseviertel Bryggen ist von der ersten Besiedlung entlang des Hafenbecken übrig geblieben. Hier befanden sich einstmals die Wohnviertel der deutschen Kaufleute. Hier herrschte hanseatisches und nicht norwegisches Recht und das verwirrende Labyrinth aus Gässchen und miteinander verschachtelten Kontoren und Stiegen lädt zum erkunden ein.
Zum Schluss besichtigen wir noch die Festung Bergenhus. Die dortige Attraktionen, der Rosenkranztarnet, wird zur Zeit renoviert und gibt leider kein Fotomotiv ab ;-)




MITTWOCH, 11. JULI 2018


Lysekloster (bei Bergen) - Skjoldastraumen

Da die vergangenen Tage etwas hektisch waren und wir das Gefühl hatten, nur noch Kilometer zu fressen, wurde heute ein harter Break gemacht und mal kurz eineinhalb Tagesetappen gestrichen  bzw. abgekürzt. Manchmal ist weniger eben mehr. D.h. der Lysefjord (dort ist der Prekestolen) ist der Muse beim Reisen zum Opfer gefallen.

Über kleine Nebenstrassen statt der E36 haben wir uns gegen Nachmittag bei dem lieblichen Örtchen Skjoldastraumen und seinem Campingplatz am Hafen eingefunden.


Heute übernachten wir erst zum zweiten Mal während unserer Reise gebührenpflichtig, aber die 200,- NOK (etwa 20,- €) sind der Platz allemal wert. Wunderschön direkt am Fjord gelegen mit eigener Holzterasse und Sitzgarnitur. Die lange ersehnten Meeresfische gibt's in Form von Makrelen reichlich dazu. Ein kurzer und sehr entspannter Fahrtag.



DONNERSTAG, 12. JULI 2018


Blaubeer Pfannkuchen und Ryfylkevegen

Keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber heute Morgen haben wir trotz Wecker total verschlafen. Bis wir in die Gänge kommen, gefrühstückt haben und der Camper mit vollem Wassertank startklar ist, ist es fast 12 Uhr mittags.

Auf Garmins Geheiß fahren wir in südliche Richtung und wollen dann mit der Fähre weiter und so den langen Weg entlang der zahlreichen Fjorde abkürzen. Schon als wir am Fähranleger ankommen sieht alles etwas merkwürdig aus. Kein Häuschen, kein Hinweis wann die nächsten Fähre ablegt. Nach kurzem Warten geht Rainer in den nächsten Supermarkt  (inkl Baumarkt und was man sonst zum Leben braucht) und kommt mit der Info zurück, dass diese Fähre genau zwei mal am Tag fährt. Morgens und Abends.

Also fahren wir eine Stunde später wieder an unserem letzten Campingplatz vorbei und dann außen rum am Fjord entlang. Die Strecke ist zwar deutlich länger, aber da wir gestern ziemlich abgekürzt haben, habe wir genügend Zeit.

Vom Straßenrand aus entdeckt Rainer Blaubeeren. Die großen blauen Hänge mit Beeren haben wir leider noch nicht entdeckt, aber doch immer wieder Büsche mit einzelnen Blaubeeren. Als Nachmittagssnack gibt's heute daher Blaubeer Pfannkuchen - lecker!



Wir fahren weiter auf dem Ryfylkevegen, einer landschaftlich sehr schön Straße, die von der norwegischen Touristeninfo ausgezeichnet wurde. Es geht einen engen Pass hinauf und kurz vor der Passhöhe entdecken wir einen kleinen Seitenweg, der zu mehreren Seen führt. Hier suchen wir uns den schönsten aus und schlagen unser Nachtlager auf.

Zum Abendessen gibt es Djuvecreis und Rainer räuchert sich den restlichen Fisch dazu. Gegen später machen wir noch ein Lagerfeuer.


FREITAG, 13. JULI 2018


Röldalfjellet und Hardangerfjord

Gestern Abend sind wir quasi bei Sonnenschein ins Bett gegangen und heute Morgen bei 12 Grad und Nebel aufgewacht. Wir verlassen unseren Nachtplatz und fahren weiter auf dem Ryfylkevegen. Schon mach wenigen Kilometern wird klar, dass der Nebel sich verzieht und heute wieder ein wunderschöner Tag wird. Wir haben wirklich ein Glück mit dem Wetter!


In Röldal wollen wir (endlich) eine Stabkirche besichtigen. Außer der klitzekleinen Kirche letzte Woche haben wir bisher noch keine besichtigt. Allerdings möchte man in Röldal 50 NOK Eintritt für die Stabkirche und wir entschließen uns das Gebäude nur von außen zu besichtigen. Irgendwie finde ich es komisch für den Besuch eines Gotteshaus Geld zu zahlen.

Weiter geht es über das Röldalfjellet. Hier steht eine kleine Wanderung auf dem Programm. Wir folgen spontan einem der ausgewiesen Wanderwege und es geht steil nach oben bis zum Gipfel. Oben auf dem Berg sind noch reichlich Schneefelder und kleine Seen und Bäche stürzen in Wasserfällen ins Tal hinunter. Ich liebe diese alpinen Landschaft.



Am Camper wieder angekommen gibt es zur Belohnung selbstgemachte Römmegröt (das norwegische "Nationaldessert"). Da wir kein weiteres Restaurant finden konnten, dass uns Römmegröt servieren konnte (eine jüngere Bedingung wusste nicht mal was das ist), haben wir uns entschieden, es einmal selbst zu probieren. Schmeckt noch nicht ganz wie das Original, aber doch schon ziemlich lecker!

Über Odda und entlang des Eidfjords geht es zum Hardangerfjord. 

Hier an der Hardanger Brücke übernachten wir heute Nacht. Morgen geht es dann hoch auf die Hardangervidda.

SAMSTAG, 14. JULI 2018


Hardangervidda: Wandern und Fischen - Tag 1

Nach der Übernachtung am Hardangerfjord geht es nun hoch auf die Hardangervidda. Die Hardangervidda ist Europas größtes Hochfjellplateau und umfasst mehr als 9.000 km². Die Vidda liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 1000 bis 2000 m und somit zum größten Teil über der Baumgrenze.


Unser erstes Ziel ist Geilo, eine Stadt die am Rande der Hardangervidda liegt und hauptsächlich vom Tourismus lebt. Wir möchten auf jeden Fall wandern gehen und Rainer natürlich auch fischen. Wir gehen zur Touristeninfo und werden gut beraten. Man empfiehlt uns bis zur Tuva Turisthytte zu fahren, die am Rande des Nationalparks liegt. Von dort gibt es eine einstündige Wanderung zu einem See, der reichlich Forellen verspricht.

Mittags gönnen wir uns eine Mahlzeit beim Asiaten. In Deutschland eher ein Schnäppchen, hier schaffen wir es für 2 Getränke und 2 Gerichte inkl. Trinkgeld 48 € auszugehen. Auch alle anderen Einkäufe inkl. Entleerung von Abwasser und tanken von Frischwasser werden in Geilo erledigt.


Die Tuva Turisthytte liegt am Ende einer privaten und gebührenpflichtigen Straße. Schon an der Mautstelle wird auf mehreren Schildern darauf hingewiesen, dass Camper, Wohnwagen und Wohnmobile überhaupt nicht erwünscht sind. Wir ignorieren die Schilder erstmal. Immerhin möchten wir ja zur Turisthytte. Dort angekommen erkundigen wir uns aber doch nochmal zur Sicherheit und auch der freundliche Herr an der Info meint, dass der Straßenbesitzer Camper gar nicht gerne sieht. Auch nicht als Fahrzeug auf den Straßen und dass regelmäßig kontrolliert wird. Wir sind also nicht willkommen und ziehen wieder davon. 



Auf der Angel- und Wanderkarte suchen wir uns einen neuen See. Rainer versucht sein Glück bei den Fischen und ich gehe solange ein bisschen wandern. Morgen möchten wir unser Glück bei einigen etwas höher gelegenen Bergseen versuchen. Das war ein Geheimtipp von einem Intersport-Mitarbeiter.


SONNTAG, 15. JULI 2018


Hardangervidda: Fischen und Wandern, Tag 2

Heute steht mehr Laufen als Fahren auf dem Programm. Wir wollen zu einigen der Bergseen und parken den Camper soweit oben wie möglich am Berg. Trotzdem haben wir noch einige Höhenmeter, die wir zu Fuß bewältigen müssen. Ich hab den Rucksack mit dem Tagesproviant auf dem Rücken. Rainer trägt tapfer die komplette Angelausrüstung in den Händen. So stapfen wir den Berg hinauf.
Den restlichen Tag verbringt Rainer (erfolgreich) mit Fischen und ich lese in meinem Buch.

Zur Halbzeit wandern wir noch ein bisschen um die Seen herum, dann wird weiter gefischt und gelesen. Unterwegs treffen wir auch eine deutsch sprechende Norwegerin. Es ist ganz interessant, was sie zu erzählen hat, z.B. dass die Kirchen in Norwegen wenig vom Staat unterstützt werden und daher oft Eintritt verlangen müssen um die Gebäude zu erhalten. Auch über den abenteuerlichen Straßenbau weiß sie viel zu berichten.


Putziger Lemming
Temperaturmäßig ist es ganz angenehm. Die Sonne scheint und es geht ein leichter Wind. Viel zu spät merken wir, dass wir eigentlich viel zu viel Sonne abbekommen haben. Ohne Bäume gibt es eben auch keinen Schatten. Am Nachmittag laufen wir wieder ins Tal und verkriechen uns den restlichen Tag im Schatten. Abends wird dann noch köstlich gekocht (selbstgemachtes Rösti und geräucherte Forelle) und morgen geht es weiter nach Oslo.

MONTAG, 16. JULI 2018


UVDAL-OSLO

Da Geilo doch etwas überlaufen war (vielleicht auch weil WE war?) sind wir gestern Abend noch eine Weile die wunderschöne und absolut verkehrsarme Nationalstrasse 40 bis Uvdal gefahren.
Dort gibts auch ne Stabkirche, welche natürlich mal wieder geschlossen hatte, genauso wie die reguläre Kirche. Wir schaffen es also wieder nicht uns die besondere Architektur von innen anzusehen - aber von aussen ist´s auch ganz schön.
UVDAL Kirke
Die ersten 100 km des heutigen Tages sind noch sehr entspannt und ländlich. Man kommt aus dem Gebirge, in dem wenn überhaupt nur Birken wachsen, nun ins Flachland und stellt die Veränderung in der Vegetation und in der landwirtschaftlichen Nutzung mit jedem Kilometer mehr fest.
Ausserdem stellen wir fest, dass man etwas "Fotografiemüde" wird. Schau mal da, ein Wasserfall, eine schöner Fluss, See, Gebäude - lass mal stecken, das hatten wir doch alles schon ein Mal...
Die Fordküste und auch ganz zu Anfang die menschenleere Femundsmarka haben uns ein bissele "versaut".
 Ab Kongsberg, einer alten Bergwerksstadt nimmt der Verkehr deutlich zu und von hier bis  Oslo ist so ziemlich alles bebaut - Wildnis ade...

Unser erster Stop gilt dem sehr sehenswerten Vigelandpark, einem Skulpturengarten des bekanntsten norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland, mit einer monumentalen Figurengruppe und dem "Monolitten" in der Mitte. Das Hauptmotiv des Parks ist der Lebenszyklus des Menschen.




Der Verkehr in Oslo, ist wie in jeder Großstadt, in der abendlichen Rushhour komplett chaotisch und so sparen wir uns die Fahrt ins Zentrum und steuern gleich unseren heutigen Stellplatz auf der Museums-Halbinsel Bygdøy an. Jetzt wird noch geköchelt und morgen gehts mit den Öfis nach Oslo rein.

DIENSTAG, 17. JULI 2018


Sightseeing in Oslo

Nach Bergen steht nun auch die größte Stadt Norwegens, die Hauptstadt Oslo, auf unserem Programm. Über Nacht hat es geregnet und wir freuen uns tatsächlich über die Abkühlung und die frische reine Luft. Wir waren auf Wind, Regen und Nebel eingestellt und erleben wohl den Jahrhundertsommer in Norwegen. Sonne, Sonne, Sonne! Allerdings sind die Flüsse sehr arm an Wasser, die Wiesen mehr braun als grün und auf den Felder steht mickriges Getreide. Aber zurück  nach Oslo. 😉

Es soll heute auch bis zu 31 Grad geben, aber es ist leicht bewölkt und die Sonne brennt nicht ganz so gnadenlos wie gestern auf uns nieder. Wir haben von unserem kostenlosen Stellplatz ca. 700 m bis zur nächsten Bahnstation zu laufen. Von dort sind es 2 Haltestellen bis Oslo Sentralstation, kurz "Oslo S". Zu Oslo selbst sagen die Norweger: Uschlu. 

Wir laufen zuerst die Karl Johans Gate entlang, eine FuZo mit reichlich Geschäften und Restaurants, ähnlich der Königsstrasse in Stuttgart. Vorbei geht es an Oslos Cathedral, dem Parlament und der Uni bis zum Royal Palace. Unterwegs gönnen wir uns ein Frühstück mit Spiegelei, Speck, Avocado und Cappuccini. Norwegen ist teuer und Oslo besonders und dann erst in der Prunkstrasse... Das Gute ist, wir haben noch einige Norwegische Kronen übrig, die wir hier in Oslo verbraten MÜSSEN 😉



Über das National Theater und das Rathaus geht es zur Aker Brygge, einem Neubauviertel im Stil der Londoner Docklands. Architektonisch sehr interessant! Entlang der Uferzone Pipervika laufen wir zur Festung Akerhus und dann zum Opernhaus. So kommen im Laufe des Tages mal gut und gerne 20000 Schritte zusammen.




Norwegens Hauptstadt hat wirklich ein besonderes Flair. Der Mix aus alten und modernen Gebäude ist gut gelungen und passt zu der modernen Stadt. Jetzt im Sommer, mit den Freiluftcafes, vermittelt sie ein sehr mediterranes Lebensgefühl.

Heute war unser letzer Tag in Norwegen. Am Abend verlassen wir unser Quartier in der Hauptstadt und fahren noch über die Schwedische Grenze. Hinter der Grenze gibt es noch ein leckeres Abendessen im Restaurant Waterside in Töcksfors, dann fahren wir auf unseren Schlafplatz an einem Waldsee.

MITTWOCH, 18. JULI 2018


Westschwedische Schärenküste

Gestern sind wir ja bereits bis Arjäng in Schweden gefahren und daher unserem Zeitplan etwas voraus. Daher bleibt uns heute und morgen noch Zeit den Schären der Westküste Schwedens einen Besuch abzustatten. Der Weg dorthin erscheint uns die ersten zwei Stunden recht eintönig - Wald, Wiesen und Seen und absolut tote Hose. Angesichts der landschaftlichen Gegensätze und Highlights der vergangenen Tage einfach nicht mehr so prickelnd.

Auf der Höhe von Smögen an der Skagerrak-Küste wird die Gegend dann wieder deutlich ansprechender. Im Ort Smögen wird dies touristisch so ausgeschlachtet, dass der Verkehr fast zum erliegen kommt. Wir beschließen das überlaufene Örtchen schleunigst hinter uns zu lassen und fahren noch etwa 40 km zum beschaulichen Örtchen Lysekil, dort bekommen wir am Fischereihafen gegen 15:00 Uhr gerade noch den letzten Stellplatz - dann ist hier wie fast überall an der Küste ausgebucht.
In Schweden sind ebenfalls Sommerferien und die Schwedische Westküste ist die "Skandinavische Adria", entsprechend voll ist es überall.



In Lysekil selbst ist es jedoch überschaubar, die Bootscrews im Hafen genießen an den Deck ihren Sundowner, im Stadtpark spielt ne Combo ein kostenloses Konzert und Alt und Jung flanieren durch die schmalen mit bunten Holzhäusern bestückten Gassen.

Maren genießt die Sonne und ihr Buch und ich versuche mal wieder dem Meer ein wenig Beute zu entlocken. Spätabends im letzten Licht erwische ich noch eine Makrele, zu wenig für eine Mahlzeit, also muss ich morgen früh nochmal los und noch ein oder zwei von den schillernden Zapplern erwischen.😉





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